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Geschrieben von Helena am 22.10.2011 um 17:53:

1. First time

Mit der Zahnbürste im Mund hüpfte ich, meine Hose über die Beine streifend durch die Wohnung. Überall standen noch Kartons rum, das einzige bewohnte Zimmer war seid ich vor vvier Wochen eingezogen war, mein Schlafzimmer und vielleicht, wenn mans nciht ganz so genau sah auch die Küche, obwohl ich da penibel alles wegräumte. Ich hasste dreckiges Geschirr oder rumstehende Essensreste, davon wurde mir innerhalb kurzer Zeit wirklich mehr als schlecht.
"AAACH MIST VERDAMMTER!" fluchte ich als mein rechtes Bein schmerzhaft daran erinnerte das der Platz zwischen Karton und Bein nicht ausgereicht hatte. Ich war viel zu spät drann, wie immer. Wirklich wenn zu spät kommen im Trend liegen würde, ich würde ganz sicher sehr sehr angesagt sein, eine wahre Berühmtheit. Aber zu spät kommen war eine ätzende Angewohnheit die ich von meiner Mutter geerbt hatte. Mal wieder hatte ich den Wecker nicht gehört, und mal wieder hatte ich gerade noch zwanzig Minuten um die vereinbarte Uhrzeit einzuhalten. Ich ließ es mittlerweile mich über diese mehr als schlechte Angewohnheit zu ärgern, zumindest bewusst ärgerte ich mich nicht mehr.
Es klingelte und missmutig torkelte ich zur Sprechanlage um den Postboten rein zu lassen, der unten die Briefe einschmeißen wollte.Unglaublich um halb 6, die Post war hier ja echt fleißig. Aber die Rechnungen konnte er gerne wieder mitnehmen. Ich gähnte abermals und suchte in einem der offen stehenden Kartons nach Socken. Ich musste dringend meinen Kram auspacken. Es war ja nicht so das ich meine Wohnung nicht mochte, aber ich war im allgemeinen eben etwas langsam und etwas viel faul, was das anging. Meine Wohnung war eigendlich viel zu groß und eigendlich auch viel zu unbewohnt als das ich sie gebraucht hätte, aber ich hatte gern Platz. Nadem die Zahnbürste verstaut und ich ein paar Socken gefunden hatte, verließ ich die Wohnung. Ich kratzte mich am Hinterkopf, wärend ich gähnend vor der Haustüre nach meinen Stallschuhen suchte. Ja ich hatte mir kurz nachdem ich meinen Vertrag unterschrieben hatte ein paar neue Stallschuhe angeschafft die keine Löcher hatten und noch Wasserdicht waren. Abgesehen davon das ich diese Schuhe liebte wie sonst was, waren sie bequem, weiß gott bequemer als die Lederreitstiefel, die nun in ihrer Hülle, im Schrank auf ihren nächsten Einsatz warteten und für einen Rennstall eher ungeeignet gewesen wären. Verschlafen torkelte ich vors Haus und schwang mich aufs Fahrrad, stöpselte mir meinen MP-3 Player in die Ohren und radelte in den noch dunklen Morgen hinein.
Geduckt rannte ich von meinem Fahrrad zu den Ställen, es hatte zu regnen begonnen und schnappte mir schon im vorbeigehen das Halfter, welches auf dem Boden lag und so wie es aussah von Irgendwem vergessen worden war, blieb kurzerhand hängen und fiel erstmal mit dem Hintern zuerst in eine Pfütze. "AAACH VERDAMMT!" da ich ja jetzt eh nass war konnte der wütende Schlag in die Pfütze nun auch nichts mehr schlimmer machen!
Gelächter ließ meinen Blick wandern und ich entdeckte einen jungen recht großen Mann ( für mich war so ziemlich jeder groß der die 1,60 überragte)und eine junge Frau die belustigt da standen und mich dabei beobachteten wie ich nun komplett nass, versuchte mich zu erheben. "Nass war ich eh schon!" ich musste grinsen, sowas war wieder so typisch für mich, wenn ich mal hektisch wurde dann legte ich mich grundsätzlich auf die Nase oder mir passierte Etwas peinliches. Als ich wieder stand und zum Stall, an dem ich ab heute Arbeiten würde sah, schien gedämpftes Licht gerade erst flackernd an zu gehen und ein intelligent aussehender Brauner sah mir entgegen, er stand wohl in der Box direkt an der Türe und schnappte nun morgendliche verregnete Luft. Gerade als ich mich in seine Richtung bewegte, hörte es auf zu regnen und ich verfluchte leise Situation und ein wenig das ich mich absolut zum Deppen gemacht hatte, jetzt vollkommen nass war und das ich den Beiden die immernoch gemütlich an der Stallwand lehnten erstmal gezeigt hatte das ich absolut trottelig war. Ich stapfte in den Stall wo mich ein paar Pferde mehr oder minder freundlich begrüßten. Ein Brauner bespuckte mich mit Hafer, sodass ich mit Hafer in den Haaren und komplett nass dem Trainer näherte, der etwas verträumt wirkend vor einer riesigen Tafel stand. " Morgen!" nuschelte ich und erntete einen verdutzten Blick als sich Herr Sprengel umdrehte und mich so sah. " Wie siehst du denn aus?" fragte er mit leicht belustigter Stimme. Ich grinste " Dann fällts heute Abend nicht auf wenn ich jetzt schon so aussehe!" Schmunzelnd drehte sich der Trainer wieder um und meinte bloß:" Häng dich erstmal an Paolo, er kann dir alles zeigen und dann kannst du ab morgen auch schon reiten glaub ich!" Also begab ich mich auf die Suche nach Paolo, das gestaltet sich nur nicht ganz so einfach, da mir mitten in meiner Suche auffiel das ich eigendlich garkeine Ahnung hatte wie dieser aussah. Da aber im Stall Niemand zu finden war, außer dem Trainer und den mampfenden Pferden ging ich wieder nach draußen, wo mir der junge Mann von heute Morgen entgegen kam. Bei meinem Anblick grinste er wieder. " Kann ich dir irgendwie helfen?" fragte er und ich nutzte die Gunst der Stunde. " Hi, ja ich bin Helena, ich suche Paolo, kennst du den vielleicht?" Ich versuche mir dabei den Hafer aus den Haaren zu rupfen, was eher nicht funktionierte. " Er war vorhin noch an der Führmaschine! Ich bin im übrigen Alan." Ich bedankte mich, nachdem er mir auch noch gezeigt hatte wo diese war und speicherte seinen Namen in meinem Kopf, bevor ich zum Longierzirkel lief, wo ich einen Mann fand der gerade das Gatter schloss und an den Knöpfen herum drückte. " Guten Morgen!" begrüßte ich ihn. Freundlich grüßte er zurück und bemerkte das ich zu ihm wollte. " Willst du zu mir?" er hatte ein vom Alter gegerbtes Gesicht aber schien freundlich und ruhig. Ich folgte ihm nach kurzem Vorstellen zurück in den Stall, wo er mir zuerst eine Mistgabel in die Hand drückte und meinte das ich die leeren Boxen mal misten könne. Gesagt getan, das war genau das richtige Morgens, so musste ich nicht viel reden, denn auch wenn ich immer bemüht war freundlich zu sein, morgens war einfach nicht meine Zeit. Außerdem konnte ich in Ruhe trocknen und würde nurnoch halb so schlimm aussehen wenn ich mal trocken wäre, davon war ich überzeugt. Ich war gerade bei meiner vierten Box, da huschte ein junger Mann an der Box vorbei und sah verwirrt zu mir. " Ich bin Simon, wer bist du denn?" er war freundlich und grinste spitzbübig und neugierig. Ich warf den Mist auf die Karre und grinste zurück. " Helena, hab heute angefangen!" Simon machte ein wissendes Gesicht. " Ah dann bist du wohl die die in der Pfütze gelandet ist!" ich sah errötend zum nassen Beton unter mir als er das sagte. " Ja ich war zu flott unterwegs!" nuschelte ich und suchte nach noch mehr Mist, aber die Box war so gut wie leer. Egal was für ein Pferd hier stand es war ein ziemliches Schwein was seine Box anging. " Mach dir nichts drauß, macht einen doch sympatisch!" damit verschwand Simon in die Nachbarbox und tat sich an dem Pferd gütig.
Ich hatte den ganzen Morgen gemistet, aber das hatte mich wenig gestört, die Pferde waren nicht schlecht gemistet und es ging flott. Ich war sogar so flott das Paolo erstaunt war und nach eigener Aussage nicht gedacht hätte das ich so schnell fertig werden würde. Immerwieder waren Reiter mit Pferden an mir vorbei gezogen, die Pferde mal mehr mal weniger nett, der Braune der mich bespuckt hatte hieß It´s okay now und hatte es wohl auch sonst ganz gut hinter den Ohren. Seine Reiterin, die sich mir als Sella vorgestellt hatte hörte ich ein paar mal leise in seiner Box fluchen.
Und dann hieß es Pause, Pause hörte sich gut an, denn obwohl ich Stallarbeit gewöhnt war, fand ich Pause war gerade einfach ein wunderbares Wort , denn meine Hände pulsierten. Ich würde schwielen bekommen ganz klar, soviele Boxen hatte ich bei Mum nie misten müssen, meist hatte ich eine oder zwei Boxen gemistet und dann irgendwas anderes getan. Ich dackelte hinter Paolo in die Sattelkammer, die gleichzeitig als Aufenthaltsraum für die Pause diente und ließ mich auf die Bank an der Holzwand fallen. Über mir hingen alte, nicht gebraucht aussehende Sättel, alles in allem fand ich es hier wunderbar gemütlich. Nach und nach trudelten auch die Anderen ein. Sella, Simon und Herr Sprengel, sowie zwei Andere, die sich als David und Mikael vorstellten. Ein netter Trupp der sich über einige Pferde unterhiert. Darunter fielen Namen wie Tanzstern und Set back, die sich ganz nett anhörten, aber mitreden konnte ich nicht, also zog ich es vor nichts zu sagen und mich in Gedanken selbst aufs Pferd zu setzen. Bis der Trainer mich aus meinem Gedanken, riss. " Was reitest du nochmal? Du hast beim bewerbungsgespräch was von ohne Sattel und sowas erzählt?!" fragte er und der Rest der Köpfe wand sich mir zu. " Ähm.. Speedrodeo nennt sich das aber ich bin lange klassisch Englisch Dressur geritten." beantwortete ich und musste nun die verschiedenen Dinge des Speedrodeos erklären. Das Polebending interessierte den Trainer besonders bis ich aufs Quarter Mile Race kam, worauf er mich angrinste " Also bist du schon ein paar Rennen geritten, nur eben nicht auf unsere Art!" meinte er und ich grinste verlegen. Ja so konnte man das natürlich auch sehen, aber das Quarter Mile Race war doch ein wenig anders und chaotischer als so ein normales Galloprennen. Ich erzählte noch ein wenig und beantwortete ein paar Fragen zu meinen Reitkünsten, so gut ich konnte, bis Paolo sich erhob und davonstahl. Fragend blickte ich in die Runde. Simon grinste mich an und beantwortete meine ungestellte Frage. " Er geht rauchen!"
Wie gerne wäre ich mitgegangen. Diese unschöne Sucht hatte ich mir vor ein paar Jahren angelacht und eigendlich wollte ich ja aufhören, aber es war echt kein Zuckerschlecken. Simon und der Trainer lachten bei meinem Gesicht. " Kannst wohl auch gehen wenn du musst!" kommentierte der Trainer und dankbar schlich ich mich nach draußen. Vor dem Stall fand ich den stillen Pfleger der gerade seine Zigarette ausdrückte und in den Aschenbecher bugsierte, den er von einer Fensterbank gefischt hatte. Er drückte mir mit einem freundlichen Lächeln den Aschenbecher in die Hand und verschwand wieder drinnen. Ich friemelte einen Glimmstängel hervor und zündete diesen an. Gerade als ich fertig war und den glühenden Stumpf im Aschenbecher versenken wollte wurde ich ziemlich barsch von der Seite angeblafft. " Hast du nichts besseres zu tun als hier rumzustehen und zu qualmen?" verdutzt sah ich den unfreundlichen Jockey an der mich missmutig ansah. " Hast du ein Problem? Ich kenn dich garnicht, ich fackel hier keinen ab, ich störe dich nicht bei was auch immer du gerade tust also was ist dein Problem?" fragte ich den Typen, der sich motzend abwand. "Hat mich auch sehr gefreut dich kennen zu lernen!" meinte ich nur irritiert und ging dann auch zurück. Pause beendet, was nun?
Paolo zeigte mir einen riesen Berg von Abschwitzdecken, irgendwelchen anderen Decken und sonstigen Textilien, die gut versteckt in einer Ecke in der Sattelkammer vor sich hin gammelten. " Kannst du das sortieren?" natürlich konnte ich aber scharf drauf war ich jetzt nicht, trotzdem machte ich mich ran, nachdem mir Paolo einen Wäschekorb gegeben hatte wo ich die verdreckten Teile hinein tuen sollte. Rasch hatte er mir auch gezeigt wo ich in den Nieschen des vollgestopften Raumes noch den Rest, den man noch brauchen konnte, verstauen konnte und hatte mich abermals alleine gelassen.
In den zwei Stunden in denen ich sortierte war eine so monotone Stille eingekehrt das ich fürchterlich erschrak als der Trainer in der Tür erschien und mcih ansprach. " Nicht so Schreckhaft junge Dame, ich wollte dir mal deine Trainingspartner für morgen zeigen. Wenn du mit den beiden gut klarkommst wirst du sie öfter reiten!" Beinahe aufgeregt folgte ich ihm durch die Stallungen. Der schöne Zany Zap war leider nicht dabei, bei It´s okay now war ich recht froh denn sie hatte sich ehute Morgen nicht unbedingt sympatisch gemacht. Und dann standen wir vor der Box die ich heute beinahe leer gemistet hatte, weil das Pferd so ein Schwein gewesen war. Jetzt stand eine Braune Stute mit Blesse darin und beäugte kritisch den Trainer, der stehen blieb. "Das ist Lovestruck, die ist ein Workaholic und wenn dus nicht richtig machst macht sie dich fertig!" beschrieb Herr Sprengel mir die Stute die so recht ruhig wirkte, aber ich würde nicht den Fehler machen und meinem Trainer nicht glauben was er sagte. " Kein verkehertes Pferd aber du musst es draufhaben!" schlussfolgerte er weiter und schlenderte dannw eiter den Stall entlang. Ich sah mir die Stute nochmal an und überlegte ernsthaft ob Thorsten Sprengel mich testen wollte oder ob er mir ernsthaft zutraute so eine Granate zu reiten. Dann hastete ich ihm hinterher.
Ganz hinten im Stall randalierte ein Brauner Hengst in seiner Box, und auf genau den steuerte Herr Sprengel zu. "Und Whinney in the Woods!" stellte er den Braunen vor der ein wneig unerzogen wirkte. " Ich halte große Stücke auf ihn, aber er kennt seine Grenzen nicht so gut und weiß selbst noch nciht so genau was er kann oder besser gesagt können könnte wenn er mal tuen würde was der Reiter sagt!" Ich streckte dem Braunen meine Hand hin und hatte Glück das ich so schnell wegzog das die Zähne mein Fleisch nciht erwischten, denn obwohl er so freundlich tat hatte der Hengst es wohl ebenfalls faustdick hinter den Ohren. Ich war ehrlich gesagt nicht sicher ob das eine gute Idee war mich auf diese zwei Pferde zu setzen, immerhin war ich bisher andere Kaliber Pferd gewohnt und noch keine Rennen geritten! Meinen skeptischen Blick schien der Trainer zu sehen und lachte leise auf. " Das wirst du schon schaffen, siehst nicht aus als hättest dus nicht drauf, außerdem wenn du ohne Sattel son Kram kannst wie du beschrieben hast dann schaffst du die beiden locker." Damit verabschiedete er sich für heute. Ich blieb noch eine Weile bei Whinney stehen und riet ihm mich nicht zu beißen. Irgendwie war er mir trotzdem sympatisch. So majestätisch und ein Muskelpaket wie es im Buche stand. " Wir beiden werden das Morgen schon schaffen mein Junge oder?" kicherte ich als er mir in den Haaren herum wuschelte, als wolle er sagen das ich mir zu unrecht sorgen machte.
Mit den Gedanken an Morgen machte ich mcih auf den Heimweg, nachdem ich mich von Simon und den anderen verabschiedet hatte. Morgen galt es also ein Vollblut zu reiten, endlich!


Geschrieben von Alan am 24.10.2011 um 12:44:

Superwitziger Bericht, Helena Augenzwinkern
Das trottelige macht es total sympathisch xD Und ich bin riesig gespannt, wie dein erster Tag mit deinen doch recht abenteuerlich klingenden Trainingspferden wird xD

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Geschrieben von Mikael am 29.10.2011 um 14:27:

Hallo liebe Helena,

jetzt bin ich auch zum lesen gekommen Augenzwinkern
Hat mir gut gefallen dein Bericht, wie schön dass wir noch etwas verstärkung im Stall bekommen haben, hihi ^_^

Ich bin sicher mit deinen beiden Pferdchen wirst du noch einigen Spaß haben, also freue ich mich auf den nächsten Bericht!

Liebe Grüße
Liza

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